Traditionelles Reisen ist wie es in den letzten Jahrzehnten praktiziert wurde, oft nicht nachhaltig, da es erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und lokale Gemeinschaften haben kann. Hohe CO2-Emissionen, Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung, Verlust der Artenvielfalt und negative soziale und kulturelle Auswirkungen sind das Resultat von Massentourismus. Auch hat der Reisende oftmals selber keinen Spaß daran, wenn die Reisedestination überfüllt und kommerzialisiert und die eigentliche lokale Kultur für touristische Zwecke angepasst und verkauft wird.

Nachhaltigkeit ist sehr wichtig für Südafrika, um die einzigartige Natur und Heimat für die frei lebenden Tiere Südafrika’s zu schützen.
Aber darüber hinaus hat sich in Südafrika eine einzigartige Gemeinschaft nachhaltiger Produzenten etabliert.
Aus lokalen Rohstoffen und mit Handarbeit hergestellte Produkte, Restaurants & Cafés, die nur lokale Zutaten verwenden,
Unterkünfte, die nur nach nachhaltigen Prinzipien operieren.

Unser Fokus liegt darauf mit touristischen Akteuren in Südafrika sowie staatlichen und privaten Institutionen zusammenzuarbeiten, die das Thema Nachhaltigkeit in Südafrika voran bringen. Unterkünfte, die wir euch hier anbieten sind entweder über Fair Trade Tourism (FTT), Green Key WESSA oder andere lokale bzw. internationale nachhaltige Standards zertifiziert und Organisationen anerkannt.

Nachhaltiges Südafrika: mit positivem Mehrwert für Land und Leute.

Wie kann eine Südafrika Reise nachhaltig gestaltet sein?

  • Es gibt einige führende Zertifizierungen für nachhaltiges Reisen in Südafrika, welche Reisende bei der Wahl von Anbietern berücksichtigen sollten.

    • Fair Trade Tourism (FTT): FTT ist eine gemeinnützige Organisation, die in Südafrika gegründet wurde, um Tourismusbetrieben einen klaren Rahmen für faire, verantwortungsvolle und nachhaltige Geschäftspraktiken zu bieten. Ziel ist es, Unternehmen jeder Größe dabei zu unterstützen, soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und wirtschaftliche Fairness in ihren Betrieb zu integrieren.

      FTT zertifiziert Betriebe, die faire Löhne und Arbeitsbedingungen, transparente Betriebsführung, faire Beschaffung, eine gerechte Verteilung der Vorteile sowie Respekt gegenüber Menschenrechten, Kultur und Umwelt sicherstellen. Die Teilnahme beginnt mit dem Einstiegsstatus FTT-Engaged und kann zur vollwertigen FTT-Certified Zertifizierung führen – jeweils bestätigt durch unabhängige Audits vor Ort.

      Neben praktischen Tools, Vorlagen und Beispielen guter Praxis profitieren FTT-Mitglieder von einem aktiven Netzwerk verantwortungsbewusster Tourismusakteur:innen, die sich gegenseitig bei Herausforderungen und Lösungen unterstützen.

      FTT wurde 2001 unter dem Dach der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) – Südafrika gegründet und ist seit 2004 unabhängig tätig. Die Organisation zählt zu den Pionieren im Bereich nachhaltiger Tourismusstandards. So wurde die Zertifizierung 2024 als eine der ersten weltweit als Travalyst-konform anerkannt. Bereits 2012 wurde der Standard vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) als einer der ersten weltweit anerkannt.

      Durch regelmäßige Überarbeitungen bleibt der FTT-Standard aktuell, praxisnah und trägt dazu bei, Reiseziele zu schaffen, die für Gäste, Gastgeber:innen und die Umwelt gleichermaßen wertvoll sind.
      Mehr Informationen: https://www.fairtradetourism.org/about

    • Green Key: Green Key ist ein Programm der Foundation for Environmental Education (FEE) mit Sitz in Dänemark und wird in über 60 Ländern weltweit umgesetzt. Die Zertifizierung ist zudem mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen verknüpft und gilt als international glaubwürdiger Nachweis für nachhaltiges Wirtschaften im Tourismus.

      Die Zertifizierung basiert auf strengen Kriterien in den Bereichen Umweltmanagement, Energie- und Wasserverbrauch, Abfallvermeidung, umweltfreundliche Reinigung, nachhaltige Beschaffung, soziale Verantwortung, Mitarbeiterschulung und Gästeinformation. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird regelmäßig überprüft – sowohl durch Eigenevaluationen als auch durch unabhängige Audits.

      In Südafrika wird Green Key von der Wildlife and Environment Society of South Africa (WESSA) betreut. Die Teilnahme hilft Betrieben nicht nur, ihre Umweltwirkung systematisch zu verbessern, sondern auch Gäste aktiv in nachhaltiges Verhalten einzubinden.

    • SANS 1162 (South African National Standard for Responsible Tourism): Dies ist ein nationaler Standard, der vom South African Bureau of Standards (SABS) entwickelt wurde. Er bietet einen Rahmen für verantwortungsvollen Tourismus in Südafrika und deckt ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte ab. Zertifizierungsstellen können von der South African National Accreditation System (SANAS) akkreditiert werden, um Konformitätsbewertungen nach SANS 1162 durchzuführen.
      Mehr Informationen: https://tkp.tourism.gov.za/rt/certification/Pages/National-Minimum-Standard-for-Responsible-Tourism.aspx

    • Obwohl es sich nicht um eine direkte Zertifizierung handelt, ist auch die Wildlife and Environment Society of South Africa (WESSA) selbst eine bedeutende Organisation, die sich für Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus einsetzt und verschiedene Schulungs- und Umweltbildungsprogramme anbietet.
      Mehr Informationen: https://www.wessa.org.za

  • Es gibt für Touristen noch keine Anreise nach Südafrika, die 100% nachhaltig ist. Daher ist es wichtig eine Reise nach Südafrika gut zu planen und sich aller Auswirkungen seines Reisens bewusst zu sein und zu kontrollieren.

    Emissionsausgleich

    Alle derzeitigen Transportmittel nach Südafrika für Touristen stoßen Emissionen aus. Daher ist es wichtig, diese auszugleichen.

    • Anbieter: Atmosfair

    • Website: www.atmosfair.de

    • Zertifizierungen: CDM (UN), Gold Standard

    • Verwendung der Spenden: 90% fließen direkt in Projekte - sehr geringer Verwaltungsanteil

    • Besonderheit: Keine Kompensation durch reine Aufforstung - Atmosfair setzt auf technisch nachvollziehbare CO2-Vermeidung

    Flug

    Für Touristen aus Europa, die Südafrika nur wenige Wochen besuchen, ist eine Anreise mit dem Flugzeug weiterhin die beste Variante, wenn Reisedauer und Reisekosten in das Verhältnis zur Aufenthaltsdauer gesetzt werden. Unermesslich ist bei der Wahl eines Flugs, die anfallenden Emissionen durch den Flug zu kompensieren.

    • Reisedauer: ab 10 Stunden (non-stop); >12 Stunden (mit Umsteigen)

    • Abflughäfen: z.B. Frankfurt, München, Berlin

    Segelschiff

    Es gibt organisierte Langstreckentörns von Segelschulen oder privaten Anbieter, die ein mit segeln ermöglichen. Wichtig dafür ist es zeitlich flexibel zu sein und genügend Zeit einzuplanen. Auch eine seetaugliche Gesundheit und Teamfähigkeit sind eine Grundvoraussetzung.

    • Reisedauer: ca. 1,5 bis 3 Monate (je nach Route und Wetter)

    • Reisekosten: gegen eine Umlage für Essen, Diesel, Liegegebühren

    Frachtschiff

    Für Touristen, die einen Langzeitaufenthalt z.B. über mehrere Monate oder länger planen, mag eine Anreise mit einem Frachtschiff eine Alternative sein. Frachtschiffe setzen erhebliche Emissionen frei, sie gehören zu den größten Emittenten im weltweiten Transportsektor - jedoch sind die Emissionen geringer im Vergleich zu einer Flugreise. Zudem werden die freien Passagierplätze auf den Frachtschiffen nicht genutzt, somit werden diese freien Plätze gefüllt. Wichtig hierbei ist es auch, die Emissionen entsprechend zu kompensieren

    • Reisedauer: ca. 25-35 Tage (je nach Route und Zwischenstopps)

    • Abfahrtshäfen: z.B. Hamburg, Bremerhaven

    • Komfort: einfach, solide Kabinen mit Verpflegung

    • Inlandsflüge können durch die Nutzung von Bussen, Zügen oder sparsamen Mietwagen vermieden werden.

    • In Großstädten wie Kapstadt und Johannesburg gibt es öffentliche Busse, teils sogar Fahrräder, die verwendet werden können.

    • Entlang der Garden Route gibt es Touristenbusse, die Strecken regelmäßig abfahren und Touristen das ein- und aussteigen ermöglichen.

  • Es gibt eine wachsende Anzahl an Eco-Lodges und Gästehäusern, die auf umweltfreundliche Praktiken wie Solarenergie, Wassersparmaßnahmen und lokales Abfallmanagement setzen.

    Betriebe mit Fair Trade Tourism Zertifizierung garantieren faire Arbeitsbedingungen und unterstützen die lokale Wirtschaft.

    Die Wahl inhabergeführter Unterkünfte stärkt zudem die Gemeinden vor Ort.

    • Es gibt eine wachsende Anzahl an Ökotourismus-Anbietern, die Wert auf den Schutz der Umwelt und die Einbindung lokaler Gemeinschaften legen.

    • Bei Tierbeobachtungen ist es entscheidend, die Verhaltensregeln zu respektieren und keine Aktivitäten zu unterstützen, die Tiere ausbeuten.

    • Der Besuch von Naturschutzprojekten ermöglicht einen direkten Beitrag zum Schutz bedrohter Arten.

    • Authentische kulturelle Begegnungen und die Unterstützung lokalen Kunsthandwerks fördern den Austausch und die lokale Wirtschaft.

    • Die vielfältigen Wanderwege und Naturerlebnisse laden dazu ein, die Schönheit Südafrikas auf nachhaltige Weise zu erkunden.

  • Den wichtigsten Beitrag zum nachhaltigen Reisen kann jeder Einzelne vor Ort leisten: Respekt vor der lokalen Kultur, die Unterstützung regionaler Produkte und Dienstleistungen sowie die Vermeidung von Plastikmüll tragen zu einem nachhaltigen Reiseerlebnis bei. Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen und das Hinterlassen keiner Spuren in der Natur sind ebenso wichtig wie eine angemessene Wertschätzung der Arbeit im Tourismussektor durch Trinkgelder.