Übersicht nachhaltiger Airlines und möglicher Emissionsausgleiche für Langstreckenflüge

Emissionsübersicht

Der größte Einzelposten der Reise-Emissionen ist der internationale Flug. Die Distanz zwischen Deutschland und Südafrika (über 9.000 km pro Strecke) führt zu einem beträchtlichen Kerosinverbrauch und entsprechend hohen CO2-Emissionen pro Passagier. Obwohl moderne Flugzeuge eine höhere Effizienz als frühere Modelle aufweisen, bleibt die reine Entfernung der ausschlaggebende Faktor in der Reisebilanz. Hinzu kommen Nicht-CO2-Effekte wie die Bildung von Kondensstreifen in großer Höhe, die den reinen CO2-Ausstoß mit dem Faktor 2 oder 3 multiplizieren. Dies wird als Gesamtklimaeffekt (CO2e) bezeichnet.

Zu beachten ist des Weiteren, dass ein Direktflug von Deutschland nach Südafrika in der Regel weniger Emissionen pro Passagier ausstößt als ein Flug mit Zwischenstopp(s) auf derselben Gesamtstrecke. Das liegt daran, dass die Start- und Landephase extrem energieintensiv sind und am Meisten Energie während des Fluges benötigen. Flugzeuge sind am effizientesten, wenn sie ihre optimale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit erreicht haben und diese lange halten können.

Lufthansa ist die einzige Airline, die auch Direktflüge von Frankfurt nach Johannesburg und Kapstadt anbietet.

Alternative Kraftstoffe: elektro-synthetische Kraftstoffe (E-Fuels)

Der Einsatz von elektro-synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels ist im kommerziellen Flugbetrieb noch sehr begrenzt und befindet sich primär in Testphasen. Daher ist dies für die touristische Sparte zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht weiter von Bedeutung.

Airline Ranking: welche Airline ist die nachhaltigste Airline für einen Flug von Deutschland nach Südafrika?

Die Organisation atmosfair erstellt jährlich einen Airline Index, welcher bemisst wie effizient eine Airline Treibstoff verbraucht, um Passagiere von A nach B zu befördern.
Die Daten stammen aus dem atmosfair Airline Index 2024 und können hier mit weiteren Details sowie der Berechnungsmethodik eingesehen werden.
Bei dem Ranking wurden 34 Millionen Flüge von mehr als 200 Airlines aus dem Jahre 2023 ausgewertet, die 92% des weltweiten Luftverkehrs abdecken.
Dabei wir der Treibstoffverbrauch pro Passagierkilometer, Flugzeugtyp, Auslastung und Sitzkonfiguration bewertet. Bewertet werden nicht die tatsächlichen absoluten CO2-Emissionen, Investitionen in alternative Kraftstoffe wie E-Fuels oder allgemein sustainable aviation fuels (SAF) und deren Beimischquoten, Kompensationsprogramme, der Ursprung des Treibstoffs oder andere unternehmerische Nachhaltigkeitsinitiativen.

Das Ranking listet Airlines anhand der Höhe der total Effizienzpunktzahl, wobei die Maximalpunktzahl 100 ist.
100 Effizienzpunkte entsprechen dem Optimum, das bei heutiger Technologie und Betriebsführung erreicht werden kann.

  • Platz 6 (Effizienzpunkte: 80,1): Ethiopian Airlines

  • Platz 38 (Effizienzpunkte: 72,0): KLM

  • Platz 47 (Effizienzpunkte: 70,5): Qatar Airways

  • Platz 57 (Effizienzpunkte: 69,5): Air France

  • Platz 74 (Effizienzpunkte: 65,2): British Airways

  • Platz 88 (Effizienzpunkte: 61,9): Emirates

  • Platz 90 (Effizienzpunkte: 61,3): Virgin Atlantic

  • Platz 95 (Effizienzpunkte: 59,0): Turkish Airlines

  • Platz 97 (Effizienzpunkte: 58,6): Lufthansa

  • Platz 100 (Effizienzpunkte: 56,4): SWISS Airline

Ethiopian Airlines hat die höchste Bewertung, da die Fluggesellschaft in den letzten Jahren stark in neue und sehr moderne Flugzeuge wie z.B. der Boeing 787 Dreamliner oder den Airbus A350 investiert hat, welche deutliche treibstoffeffizienter sind als ältere Modelle. Des Weiteren operiert Ethiopian Airlines mit einer sehr guten Sitzplatzauslastung und Sitzkonfiguration, sprich einen höheren Anteil an Economy-Class Sitzen.

Emissionsausgleich: über Airlines oder unabhängige Anbieter

Reisende können direkt bei der Flugbuchung bei der jeweiligen Airline heutzutage einen finanziellen Ausgleich für die Emissionen pro Flugstrecke hinzu buchen.
Alternativ können Emissionen bei unabhängigen Portalen ausgeglichen werden, welche die Emissionen anhand von bereit gestellten Informationen berechnen.
Ein zu empfehlender Anbieter ist der gemeinnützige Anbieter Atmosfair, da dieser anhand von strengen Zertifizierungen und unabhängigen Audits, einer hohen Transparenz und ausschließlichen Investitionen in Projekten, die nach den höchsten internationalen Standards zertifiziert sind wie z.B. der Gold Standard und der Clean Development Mechanism (CDM).